Die jazzopen gehören zu den renommiertesten Jazz-Festivals Deutschlands und ziehen Jahr für Jahr internationale Topstars aus den Bereichen Jazz, Soul, Pop/Rock und mehr nach Stuttgart. Auf der Open-Air-Hauptbühne im Innenhof des Neuen Schlosses traten in diesem Jahr unter anderem Deep Purple, Grace Jones und Beth Hart auf – ausgestattet mit einem zactrack Smart Tracker, um Stimmen und Instrumente automatisiert zu verfolgen und über ein d&b Soundscape Immersive-Audio-System wiederzugeben.
Das zactrack Smart Setup auf den jazzopen bestand aus zehn Empfängern, die auf unterschiedlicher Höhe an den Bühnenseiten montiert wurden und die Signale der Tracker an den Smart Server weiterleiteten. „Wir haben sie so positioniert, dass wir immer vom jeweiligen Sender zu mindestens vier Empfängern vollen Empfang hatten“, erläutert Patrick Röling von NeMedia, die sich als Veranstaltungsplaner unter anderem auf den Einsatz von zactrack spezialisiert haben. „Vier Empfänger sind notwendig, um eine 3D-Ortung zu ermöglichen.“
Damit das automatisierte Positionstracking via zactrack seine Stärken auch im Audiobereich voll ausspielen kann, haben die Veranstalter der jazzopen 2023 erstmals auf ein immersives Beschallungskonzept zurückgegriffen. Anstelle einer klassischen Links-Rechts-Beschallung wurden fünf Lautsprecher-Arrays über die gesamte Bühnenbreite verteilt, um die Klangobjekte in der d&b En-Scene Software – darunter auch die getrackten Künstler – wiederzugeben. Das Ergebnis ist eine realistische Darstellung des Bühnenszenarios, bei der jedes Klangobjekt optisch und akustisch übereinstimmt.
Sobald die Positionen der sich bewegenden Künstler auf der Bühne über das zactrack Smart System erfasst und berechnet wurden, erfolgte die Weitergabe der Positionsdaten über das OSC-Netzwerkprotokoll an die DS100 DSP-Signalprozessoren von d&b audiotechnik und die Integration in das Soundscape-System. „Durch die Live-Positionen wurden die starren Klangobjekte dynamisch“, so Patrick Röling. „Auf diese Weise wollten wir für das Publikum einen Mehrwert schaffen. Trotzdem haben wir nicht alle Musiker mit Trackern ausgestattet, sondern nur diejenigen, die sich aktiv auf der Bühne bewegen.“ Die größte Anzahl an Trackern (10) kam beim Auftritt des Electro-Swing-Künstlers Parov Stelar mitsamt Band zum Einsatz. „Bei Parov Stelar hatten wir sehr viel Action auf der Bühne. Die Musiker, darunter diverse Sänger/innen und Bläser, waren permanent auf der Bühne unterwegs.“
Auch Marco Fußhöller, Application Support D.A.CH bei d&b audiotechnik, zeigte sich begeistert von den Möglichkeiten für den Einsatz in d&b Soundscape: „Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Systemen lief total reibungslos und unkompliziert. Eine kurze Absprache über den gemeinsamen Nullpunkt im Koordinatensystem und die IP-Adressen und los ging es. Wenn zum Beispiel der Gitarrist zum Solo in die Bühnenmitte wechselte, Wurde die entsprechenden Soundobjekte mitgeführt, damit die akustische Lokalisation für die Zuhörer korrekt blieb. Durch den Einsatz des zactrack Systems musste der FoH-Engineer nicht permanent die Bühne beobachten, um die bewegten Objekte mitzuführen und konnte sich so voll und ganz auf seinen Mix konzentrieren.“
Die kompakten Tracker mit einem Gewicht: von lediglich 26 Gramm wurden außen am Bühnenkostüm der Künstler befestigt und sorgten nicht nur für eine technisch saubere Übertragung, sondern trugen für Patrick Röling auch ihren Teil zum künstlerischen Gesamtergebnis bei: „Sobald die Künstler verstanden, was zactrack macht und welchen Mehrwert es bietet, wirkte sich das auch auf die Dynamik und Performance der Künstler aus.“
In der Vergangenheit sorgte die Kombination aus zactrack und d&b Soundscape vor allem in großen US-Musicalproduktionen, wie zum Beispiel dem Michael Jackson Musical „MJ The Musical“, für verblüffende Ergebnisse. Mit dem Einsatz auf den jazzopen erreicht das automatisierte Tracking von Audiosignalen in dieser Größenordnung nun auch im Live-Konzertbereich eine neue Stufe. Patrick Röling: „Durch das dynamische Klangerlebnis kann das Publikum die Künstler auf der Bühne auch akustisch verfolgen, selbst wenn diese auf bestimmten Plätzen nicht optimal sichtbar sind.“