Das „Woodstock der Blasmusik“ (WdB), ein Freiluft-Festival, das seit 2011 jährlich an vier Tagen des letzten Wochenendes im Juni in der oberösterreichischen Gemeinde Ort im Innkreis stattfindet, gilt als größtes Blasmusik-Open-Air Europas. Dieses Jahr feierten dort 80.000 Festival-Besucher 130 Kapellen und Bands, die auf mehreren Bühnen sowohl traditionelle als auch moderne Blasmusik darboten. Höhepunkt bildet seit 2015 das sogenannte „Gesamtspiel“, bei dem alle Musiker des Festivals gemeinsam musizieren – in diesem Jahr 20.000 Personen.
Das österreichische Tonstudio „tonzauber“ betreute mit seinem hauseigenen Aufnahme- und Übertragungswagen die Doppelhälften der Hauptbühne. Herz der Audioausstattung des Fahrzeugs ist ein Lawo mc²36 MkII Audiomischpult mit integriertem Processing. Mit seiner A__UHD-Core Technologie bietet es 256 Processing-Kanäle, die sowohl bei 48 als auch bei 96 kHz verfügbar sind, womit auch große Orchesterproduktionen gemeistert werden können. Das All-in-One-Mischpult unterstützt nativ ST2110, AES67, Ravenna und Ember+. Mit einer I/O-Kapazität von bis zu 864 Kanälen und seinen lokalen Anschlüssen bietet das mc²36 MkII eine weitreichende Konnektivität.
„Heuer haben wir beim Woodstock der Blasmusik in vier Produktionstagen 35 Bands als Mehrspuraufnahme aufgezeichnet, wovon 16 auch vom ORF live im TV und Radio übernommen wurden“, berichtet Georg Burdicek, Tonmeister und Gründer von „tonzauber“. „Die Besonderheit an der „gedoppelten“ Hauptbühne bei diesem Festival besteht darin, dass immer jeweils eine der beiden Bühnenhälften bespielt ist – mit maximal fünf Minuten Pause zwischen den Konzerten.
Da beide Bühneneinheiten aus nur einem Ü-Wagen heraus betreut wurden, war eine gute und effiziente Vorbereitung erforderlich“, so Burdicek. Effizienz galt auch während des Festivals: „Für den reibungslosen Ablauf wurde in einem Drei-Mann-Team gearbeitet: Ein Kollege war für die Informationsbeschaffung zuständig, so dass schnell und zielgerichtet auf Änderungen in der Besetzung und der Kanalbelegung reagiert werden konnte, während zwei Kollegen im Wechsel am Mischpult arbeiteten.“
In der Mischpultkonfiguration waren die Fader-Layer jeder Bühnenhälfte fest zugeordnet, während über eine erweiterte mx-GUI unabhängig vom Hauptpult auf alle Kanäle zugegriffen werden konnte. So war es möglich, ein Orchester live abzumischen und in dieser Zeit die nächste Band vorzubereiten. Das reichte von der Kanalbeschriftung bis zum Line-Check mittels PFL2, der in diesem Fall über einen Merging Anubis am zweiten Arbeitsplatz abgehört werden konnte.
„Hier zeigte sich die hohe Flexibilität und DSP-Kapazität des Pultes, sodass problemlos mehr als 140 Kanäle gleichzeitig aufgelegt sein konnten, ohne dass es irgendwo zu Engpässen gekommen wäre“, erklärt Burdicek. „Die Signalübernahme von der Hauptbühne fand via optischem MADI statt, je ein MADI-Stream pro Bühne, sowie bei einigen Bands auch als Dante-Stream. Das bühnenseitige Frontend bildete hierbei unser Prodigy.MP von directout. Zusätzlich kamen zwei Lawo A__Mic8 für diverse zusätzliche Atmo-Mikrofone und analoge Backup-Signale zum Einsatz.“
Burdicek stellt abschließend fest: „Das Lawo mc²36 MkII erweist sich immer wieder als unverzichtbares Werkzeug, um auch die anspruchsvollsten Anforderungen für erstklassige Aufnahmen und Übertragungen von Konzerten und Festivals wie dem Woodstock der Blasmusik zu erfüllen.“