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Siemens simuliert Venue-Akustik mit digitalem Zwilling

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Siemens hat einen digitalen Zwilling speziell für Veranstaltungssäle entwickelt. Damit sollen sich Akustik und Struktur eines Gebäudes realistisch nachbilden und sehr präzise simulieren lassen. Erstmals eingesetzt wurde die Anwendung namens „Sound of Science“ im Großen Festspielhaus der Salzburger Festspiele.

Mit der Anwendung können Veranstaltungsbetreiber virtuell erkunden, wie sich die Akustik bei den unterschiedlichsten Saalkonfigurationen verändert, um das bestmögliche akustische Szenario auszuwählen – etwa, wie es sich auf das Hörerlebnis auswirkt, wenn man Akustikpaneele hinzufügt. Zudem lassen sich Orchesteranordnungen auf der Bühne vorab testen und arrangieren – bevor ein Ton in der wirklichen Welt erklungen ist.

„Mit Sound of Science bilden wir die Zukunft ab: Digitale Zwillinge transformieren nicht nur den Alltag vieler Unternehmen, sondern schaffen auch neue Möglichkeiten für die Kultur- und Kreativbranche“, sagt Prof. Dr. Stephan Frucht, Künstlerischer Leiter des Siemens Arts Programms. „So können wir Bühnenproduktionen künftig besser planen und im Vorfeld sogar akustisch simulieren. Wir freuen uns, dass wir mit den Salzburger Festspielen einen langjährigen Partner an unserer Seite haben, der die Chancen solcher Innovationen erkennt.“

Simulation „Sound of Science“ (Fotos: Siemens)Die „Sound of Science“-App will Siemens ausgewählten Partnern aus der Kulturszene als Demonstrations-Anwendung kostenlos zur Verfügung stellen. Ein Vertrieb der Anwendung sei derzeit nicht geplant. Die Simulationslösungen der Applikation gibt es jedoch zu kaufen. Das Große Festspielhaus der Salzburger Festspiele ist der erste und bisher einzige Veranstaltungssaal, der bei „Sound of Science“ zur Verfügung steht. Allerdings plant Siemens, weitere Säle digital zu erschließen – darunter Konzertsäle in Deutschland und England. Bei den Salzburger Festspielen war die Anwendung am 20. Juli zum Fest zur Festspieleröffnung vorerst einmalig durch eine VR-Brille für die Öffentlichkeit erlebbar.

Die verwendeten Technologien sind Teil der Simulationslösungen des Siemens Simcenters, das bereits seit über 15 Jahren zum Kerngeschäft des Unternehmens gehört. Für „Sound of Science“ verwendet das Simcenter eine Kombination aus Impulse-Response-Messungen und Ray-Tracing für das jeweilige 3D-Modell des Veranstaltungssaals. Diese können das Echo und den Nachhall eines Tons messen und simulieren, wie sich Schallwellen in einem Raum ausbreiten. Je nach Material verhalten sich Reflexionen von Schallwellen unterschiedlich. Jene, die von einer Betonwand abprallen, reagieren anders als die, die auf einen Teppich treffen oder direkt ein Ohr erreichen. So kann die Simulation die individuelle Klangsignatur der einzelnen Veranstaltungssäle, sozusagen ihre „akustische DNA“, wiedergeben.

Siemens arbeitet seit rund 30 Jahren eng mit den Salzburger Festspielen zusammen. Seit 1999 unterstützt das Unternehmen die Festspiele auch als Hauptsponsor. Zeitgleich mit den Salzburger Festspielen finden seit 2002 die Siemens Fest>Spiel>Nächte auf dem Kapitelplatz statt.