Start Business DIN SPEC 91414-1 schafft Klarheit für mobile Fahrzeugsperren

DIN SPEC 91414-1 schafft Klarheit für mobile Fahrzeugsperren

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Wenn wieder regelmäßig Veranstaltungen stattfinden, dürfte auch das Thema Sicherheit wieder in den Fokus rücken: Genehmigungsbehörden und Veranstalter stehen in der Verantwortung, öffentliche Räume vor Angriffen mit Fahrzeugen schützen. Eine Herausforderung ist dabei, den Schutz möglichst unauffällig ins Stadtbild zu integrieren und zugleich maximale Sicherheit zu bieten. Mobile Fahrzeugsperren können hier eine gute Ergänzung sein.

Der jetzt veröffentlichte und kostenlos erhältliche Standard DIN SPEC 91414-1 unterstützt die Verantwortlichen dabei: Er beschreibt Anforderungen, Prüfmethoden und Leistungskriterien für mobile Fahrzeugsicherheitsbarrieren. Widerstandsfähigkeit und Schutzwirkung unterschiedlicher mobiler Fahrzeugsicherheitsbarrieren werden so vergleichbar. Kommunalen Entscheidungsträgern und Sicherheitsverantwortlichen dient dieser Standard damit als nützliche Orientierungshilfe beim Erstellen eines Zufahrtschutzkonzepts für Veranstaltungen.

Mobile Fahrzeugsicherheitsbarrieren unterscheiden sich in ihrer Widerstandsfähigkeit und Schutzwirkung voneinander. Ohne genaue Definition, welche Barriere was leistet, haben es Sicherheitsverantwortliche schwer, Produkte entsprechend ihrer Risikoabschätzung und der örtlichen Gegebenheiten auszuwählen, zum Beispiel bei Veranstaltungen. Die DIN SPEC 91414-1 erleichtert dies. Nach der Beschreibung grundsätzlicher Anforderungen an Fahrzeugsicherheitsbarrieren behandelt ein umfassender Teil das Thema Prüfung: Nur durch einheitliche Prüfverfahren ist feststellbar, ob sich eine mobile Fahrzeugsicherheitsbarriere als Schutzmittel eignet. Vor allem ermöglicht eine standardisierte Prüfung, unterschiedliche Produkte zu vergleichen. Flexibilität ist dennoch garantiert: Aktuelle Erkenntnisse zu Täterverhalten und Tatgelegenheit lassen sich in einem solchen Verfahren berücksichtigen.

Die DIN SPEC 91414-1 beschreibt drei Prüfungen für mobile Fahrzeugsicherheitsbarrieren: Anprall-, Verschiebe- und Manipulationsprüfung. Bei der Anprallprüfung darf das Prüffahrzeug die Fahrzeugsicherheitsbarriere nicht überwinden, wenn es ungebremst gegen die Barriere prallt, bei der Verschiebeprüfung geht es darum, wie widerstandsfähig die Barriere gegen langsames Verschieben ist. Die Manipulationsprüfung weist nach, ob ein Täter die Schutzwirkung der Fahrzeugsicherheitsbarriere mit wenigen Handgriffen herabsetzen kann, dabei wird in vier verschiedene Manipulationswiderstandsklassen unterschieden. Dadurch deckt der Standard das weite Spektrum von der einfachen Sachbeschädigung, beispielsweise durch angetrunkene Personen, bis zum terroristischen Angriff ab. Der Anhang informiert über mögliche Manipulationen und gibt Tipps für Software, die Crashs mit einem mehrspurigen Kraftfahrzeug abbilden und analysieren können.

„Es gibt viele Möglichkeiten, öffentliche Straßen und Plätze mit mobilen Fahrzeugsperren zu sichern. Mit der DIN SPEC 91414-1 schaffen wir Klarheit über die nötigen Mindeststandards der Produkte“, sagt Detlev Schürmann, Leiter des Forschungsbereichs „Kriminalprävention“ am Lehrstuhl für Architektur und Visualisierung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus Senftenberg (BTU) und Initiator des Standards. Die „DIN SPEC 91414-1 Mobile Fahrzeugsicherheitsbarrieren für Sicherheitsanforderungen – Teil 1: Anforderungen, Prüfmethoden und Leistungskriterien“ wurde nach dem PAS-Verfahren (Publicly Available Specification) entwickelt. Ein Konsortium mit Vertretern von Behörden, Kommunen, Herstellern, Testinstituten, Universitäten und Hochschulen hat den Standard unter der Verantwortung der BTU erarbeitet. Die DIN SPEC ersetzt nicht die Dokumente aus dem internationalen Bereich oder vorhandene technische Richtlinien der Polizei, sondern führt die Anforderungen für mobile Fahrzeugsicherheitsbarrieren zusammen und erweitert diese.