Auf der BOE International connect LIVE in Dortmund präsentierte die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft ihren aktualisierten Forderungskatalog und diskutierte mit Dr. Johannes Velling, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, die aktuelle Situation der Veranstaltungswirtschaft.
Auf dem Forum „Let’s talk“ nutzte die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft die Gelegenheit, ihren aktualisierten Forderungskatalog zu präsentieren und eine Übersicht über die Lage und Herausforderungen der Veranstaltungswirtschaft zu diskutieren. Vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Außenwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen war Dr. Johannes Velling Teil der Gesprächsrunde. Dr. Velling betonte, dass die Veranstaltungswirtschaft in den vergangenen zwei Jahren wie keine andere Branche von der Corona-Pandemie getroffen wurde. Sie hat in dieser Zeit in bemerkenswerter Weise ihre Interessen gebündelt und ihre berechtigten Anliegen gegenüber Bundes- und Landespolitik zum Ausdruck gebracht.
„Wir haben heute mehr Kenntnis über den sechstgrößten Wirtschaftszweig in Deutschland mit 130 Mrd. Euro direkten und indirekten Umsätzen per anno und über 1,1 Millionen Beschäftigten als vor der Pandemie. Die ersten Corona-Hilfsprogramme haben wir zeitnah im März 2020 angestoßen. Die Neuartigkeit der Betroffenheit und Ausgestaltung der Hilfsprogramme war damals für die Landesregierung in NRW eine sehr große Herausforderung. Wir waren dankbar, dass wir in der Pandemie einen ‚guten Draht‘ zur Veranstaltungswirtschaft aufbauen konnten und auf ihre Anregungen sowohl für unsere eigene Programmausgestaltung als auch für unsere Forderungen gegenüber dem Bund zurückgreifen konnten“, so Dr. Velling.
Der Geschäftsführer der fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft Alexander Ostermaier würdigte die bisherigen Hilfsprogramme und verwies auf das aktualisierte Forderungsmemorandum der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft. „Die Folgen der Pandemie sind für die Veranstaltungswirtschaft allerorts noch spürbar“, betonte Ostermaier. „Wir werden weiterhin den engen Dialog zu Maßnahmen zur Überbrückung von Verlusten, zur Sicherung und Stabilisierung von Liquidität und zur Absicherung von pandemiebedingten Veranstaltungsausfällen mit der Politik pflegen.“
Martin Houbé, Vertreter vom Bundesverband der Sicherungswirtschaft (BDSW), verwies auf die aktuell problematische Lage beim Personal. „Mit der Pandemie haben wir circa 30 Prozent der Beschäftigten verloren. Diese Mitarbeiter sind in andere Branchen abgewandert.“
Die im Rat der Bundeskonferenz für Einzelunternehmer, Soloselbstständige, Solokünstler und Freiberufler verantwortliche Sandra Beckmann konkretisierte: „Wir brauchen eine Perspektivsicherung für Einzelunternehmer und Soloselbstständige. Hilfen müssen für die Empfänger planbar sein und die Rückzahlungsfristen für Rückforderungen aus den Neustarthilfen gilt es zwingend zu verlängern. In Betracht ziehen sollte man die Anhebung der Neustarthilfe von 7.500 Euro auf 2.500 Euro je Monat für sechs Monate. Die Kombinierbarkeit mit dem Überbrückungsprogramm IV gilt es zu ermöglichen.“
Die BOE International connect LIVE in Dortmund war nur eine von vielen Veranstaltungen, die die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft für die Kommunikation mit der Branche besucht. Neben der ILMC in London und der Prolight + Sound in Frankfurt haben die Verantwortlichen bereits die nächste Bundeskonferenz im Blick, die im November in Berlin stattfinden soll.