So arbeitet die Branche: Bei einer Backstage-Tour während der Aufbauphase des Lollapalooza Berlin konnten Politiker die Herausforderungen der Veranstaltungswirtschaft kennenlernen. Der Rundgang vermittelte den Politikern und ihren Mitarbeitenden einen praxisnahen Einblick in die Besonderheiten der Branche. Teilnehmer waren Josephine Ortleb, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, MdB Manuel Gava (SPD), MdB Lena Werner (SPD), Mitarbeiter der MdB-Büros von Jens Teutrine (FDP), Dr. Petra Sitte (Die Linke) und Maria-Lena Weiss (CDU/CSU). Begleitet wurden sie von drei Vertretern der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft.
Dazu Marcel Fery/TSE aus dem Rat der Vertreter: „Die Komplexität unserer Arbeit ist bei der Lollapalooza Backstage-Tour mehr als deutlich geworden: Wie viele Gewerke in einem Event vereint sind, wie modern die Technik ist, mit der wir arbeiten und warum die deutsche Veranstaltungswirtschaft weltweit einen Spitzenplatz einnimmt.“ David Eickelberg/Touchdown! Event Solutions, ebenfalls Vertreter in der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft, schließt sich an: „Die Politik hat mehr und mehr verstanden, dass es ihre Pflicht abseits von Wahlkämpfen ist, uns bei der Bewältigung der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen mit aller Kraft zu unterstützen.“
Während des Rundgangs wurden eine Vielzahl von Themen besprochen – darunter die Fach- und Arbeitskräftesituation der Veranstaltungswirtschaft, die rechtssichere Beauftragung von Selbstständigen, die branchenspezifische inhaltliche Ausweitung der Weiterbildungsförderung, das Arbeitszeitgesetz, die rechtliche Lage für Soloselbstständige und vor allem die nicht hinreichende Anhebung des Freibetrags für Betriebsveranstaltungen im geplanten Wachstumschancengesetz.
Der Rat der Vertreter und Vertreterinnen der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft vertritt vehement die Position, dass die veranschlagte Erhöhung auf 150 Euro anstatt der bisher 110 Euro nicht hinreichend ist. Dieser Betrag wurde seit 2001 nicht angepasst und bereits 2012 hatte die Finanzverwaltung des Bundesfinanzhofs eine Erhöhung angemahnt. Ihr Argument: Die minimale Erhöhung um 40 Euro nach 22 Jahren kann noch nicht einmal als Inflationsausgleich gelten. Die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft fordert sogar eine Erhöhung des Steuerfreibetrags für betriebliche Veranstaltungen auf zweimal 300 Euro im Jahr.
Diese Forderung soll unter anderen bei der nächsten Bundeskonferenz am 14. November in Berlin mit der Branche abgestimmt und mit Politikern diskutiert werden. Der Forderungskatalog ist einsehbar auf der Website der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft.