Das Deutsche Musikinformationszentrum (miz), eine Einrichtung des Deutschen Musikrats, hat in einem neuen Online-Fokus mit dem Titel „Kulturort Musikclub“ eine umfassende Bestandsaufnahme vorgenommen, die mit Unterstützung der Initiative Musik und der LiveMusikKommission (LiveKomm) entstanden ist.
Musikclubs und weitere Livemusikspielstätten für populäre Musik sind Austausch- und Begegnungsorte diverser Musikszenen. Sie bieten Newcomern Raum für Bühnenerfahrungen, fördern die Entwicklung von Künstlern und tragen damit wesentlich zur kulturellen Vielfalt bei. Doch die wirtschaftlichen Nachwirkungen der Coronapandemie setzen ihnen ebenso zu wie steigende Mieten, Personalmangel, Investitionsdruck durch Brand- und Lärmschutzauflagen und Zurückhaltung beim Kartenkauf. Wie gehen die Spielstätten mit den Herausforderungen um? Und was motiviert die Betreiber, sich dennoch für die Musik starkzumachen?
Der Fokus beleuchtet in einem von den F.A.Z.-Autoren Benjamin Fischer und Phillipp Krohn im Auftrag des miz verfassten Grundlagenbeitrag die kulturelle, wirtschaftliche und soziale Bedeutung von rund 1.200 Musikclubs und weiteren Spielstätten, die in Deutschland regelmäßig im Rahmen kuratierter Programme Livemusik auf die Bühne bringen. Aktuelle Herausforderungen aus der Praxis kommen in einem Interview mit zwei Clubbetreibern zur Sprache.
„Mit unserem Angebot möchten wir die Wahrnehmung der Livemusikspielstätten für populäre Musik als gesellschaftlich relevante Kulturorte stärken“, betont miz-Leiter Stephan Schulmeistrat, „gleichzeitig bauen wir eine Datenbank zur Spielstättenlandschaft auf, um ihre Infrastruktur in Deutschland langfristig zu dokumentieren.“ Ab sofort findet man im miz bundesweit Musikclubs, Musikbars und -cafés sowie weitere Livemusikspielstätten. Die Infrastruktur kann geographisch visualisiert und durch unterschiedliche Filter wie Genre, Platzkapazität oder städtischer/ländlicher Raum betrachtet werden. Rund 500 Spielstätten sind bereits online, die Aufnahme weiterer ist in Arbeit. Der Fokus „Kulturort Musikclub“ ist hier erreichbar.