Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) hat in Kooperation mit dem Fraunhofer Fokus und Fraunhofer IIS ein neues Projekt mit dem Namen „Virtual LiVe – Virtualisierung von Live-Veranstaltungen durch audiovisuelle Immersion“ gestartet. Virtual LiVe, gehostet in der Fraunhofer HHI Transferplattform „3IT – Innovation Center for Immersive Imaging Technologies“, wird im Rahmen des ‚KMU-akut‘ Programms „Forschung für den Mittelstand“ der Fraunhofer-Gesellschaft gefördert.
Ziel des Projekts ist es, klassische Veranstaltungsformate durch den Einsatz neuer immersiver Medienformate – wie 3D-Audio, 360°-Video, Lichtfelder, volumetrisches Video – digital zu ergänzen oder sogar zu ersetzen, wenn physische Präsenz nicht möglich ist. Am 26. Mai haben die drei Projektpartner gemeinsam mit Akteuren der Kultur- und Veranstaltungsbranche ein virtuelles Kick-Off Event veranstaltet, um den Status Quo von digitalen Veranstaltungen vorzustellen und konkrete Anforderungen an Technologien zu spezifizieren.
Die rasante Entwicklung digitaler Medienformate und -angebote in Kombination mit immer leistungsfähigeren Wiedergabegeräten wie Smartphones oder Tablets bietet vielfältige Chancen für die digitale Ergänzung klassischer Aufführungspraxis. Diese digitalen Formate können etwa Konzerte und Theaterstücke, aber auch andere Eventformate wie zum Beispiel Kongresse oder Messen ergänzen. Sie stellen zusätzlich umfassende Möglichkeiten zur Entwicklung neuer, eigenständiger Formate und der Adressierung neuer Zielgruppen bereit.
Die Komplexität neuer Technologien und die häufig damit verbundenen hohen Implementierungskosten für eigene Online-Plattformen erschweren Akteuren, ihre Angebote auf dem aktuellen Stand der Technik anzubieten. Virtual LiVe strebt in diesem Zusammenhang die Entwicklung einer Plattform an, die in Form eines Baukastensystems anwendbare und skalierbare High-End-Lösungen für die Event-Streaming-Bedürfnisse verschiedener Akteure aus unterschiedlichen Branchen bedient.
Aus diesem Baukastensystem sollen sich KMUs je nach Bedarf und Anforderung ein maßgeschneidertes Programm für ihre jeweiligen Veranstaltungsbedürfnisse zusammenstellen können und so eine technologiebasierte Lösung für die Realisierung ihrer Formate erhalten. Bestehende Angebote sollen dadurch hinsichtlich Qualität, Barrierefreiheit (Bezahlschranken, Hardwareeinbindung, Voraussetzung hoher Internetgeschwindigkeit) und rechtlicher Aspekte (besonders bei den Themen Datensouveränität und EU-Datenschutzrichtlinien) deutlich übertroffen werden.