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Kaum hat sich die Eventbranche nach den durch Controllerdenken und übereilte Einsparversuche ausgelösten „mageren“ Jahren wieder etwas Speck angefressen, droht der Daumen vieler Marketingentscheider schon wieder nach unten zu zeigen. Wird es jetzt als Folge der Finanzkrise eine ähnliche Entwicklung im Markt geben wie 2002 und 2003, als die Auswirkungen von Nine-Eleven nach den Sofortstornierungen der ersten Tage mit einem Versatz von sechs bis zwölf Monaten die Livekommunikationsbranche regelrecht lähmte? Wahrscheinlich nicht, es liegt aber auch in der Hand der Beteiligten, dieses zu verhindern.
Vor einigen Jahren war die Situation neu, als vielen Anbietern die geschäftliche Basis quasi unter den Füßen weggezogen wurde. Sie konnten sich mit den Veränderungen nicht arrangieren. Heute weiß man dagegen, was passieren kann. Jetzt ist Phantasie erforderlich, um die Weichen so zu stellen, dass man nicht in die gleiche Falle läuft: hohe Kosten, keine lang- oder zumindest mittelfristige Planung der Einnahmesituation, unüberlegte Finanzierungen, unkontrolliertes Neugeschäft, kein oder uneffektives Marketing . . .

Auf der anderen Seite sieht es so aus, dass die klassische Werbung immer mehr verliert im Vergleich zur direkten Ansprache der Zielgruppen durch Veranstaltungen. Die deutschen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes gaben im letzten Jahr 4,7 Mrd. Euro für Messen und Events aus; das sind 35 Prozent der gesamten Marketingaufwendungen dieses Wirtschaftssektors. Das hat zumindest die Deutsche Post bekanntgegeben, die gerade die Studie Dialogmarketing Deutschland veröffentlichte und dafür rund 2.800 Firmen mit mindestens 250.000 Euro Jahresumsatz befragt hat.

Mit weitem Abstand folgen TV-Werbung (16 %) und klassische Anzeigenwerbung (13 %). Insgesamt haben die deutschen Unternehmen – verarbeitendes Gewerbe, Handel und Dienstleister zusammen – im letzten Jahr 12,8 Mrd. Euro für Messen und Events ausgegeben, das sind 18 % der gesamten Marketingaufwendungen der Wirtschaft. Insgesamt umfasste der Werbemarkt Deutschland ein Gesamtvolumen von 71,6 Mrd. Euro.

Anders als 2001/2002/2003 ist es möglich, sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten und Leistungen und Services optimieren. Mal sehen, was Sie daraus machen.

Herzlichst

Ihr Peter Blach

2008-11-05