Start Meinung Prolight + Sound mit viel Licht und wenig Schatten

Prolight + Sound mit viel Licht und wenig Schatten

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Die Prolight + Sound 2023 ist Geschichte, jeder Besucher und jeder Aussteller hat nun wohl seine eigene Wahrnehmung dazu. Unterm Strich gab es viel Licht und wenig Schatten – wenn man die Kommentare zur Veranstaltung reflektiert. Zum Beispiel von Marc Petzold/LMP Lichttechnik, der die Messe positiv bewertet und sich darüber freut, dass sie „gefühlt ein wenig wie früher war und was sich auch in der Auswertung widerspiegelte“.

Dass es der Veranstalter ähnlich sieht, sollte obligatorisch sein. Fazit der Messe Frankfurt: „Ein starkes Ausrufezeichen für Events und Entertainment: Nach vier Tagen voller innovativer Präsentationen, spannender Konferenzen und emotionaler Begegnungen schließt die Prolight + Sound 2023 mit einem deutlichen Besucherplus. Mehr als 27.500 Professionals aus 113 Ländern nahmen vom 25. bis 28. April 2023 an der Leitmesse der Entertainment-Technology-Branche teil.“

So weit, so gut. Deutschland als eine der führenden Entertainment Nationen weltweit hat eigentlich Anspruch auf eine starke Messe im Inland, und die Prolight + Sound konnte das 25 Jahre darstellen. Die Frage ist, ob es dabei bleibt? Und wenn nicht, warum?

Was war zum Beispiel der Grund für den enormen Aufstieg der ISE, die in Amsterdam zwar einen international gut angebundenen Standort nutzte, der als Messeplatz aber eher bescheidene Möglichkeiten bot – zumal Frankfurt ähnlich gute Verbindungen in alle Welt hat, ein top-ausgestattetes Messegelände zur Verfügung stellt und vom Status her eigentlich der Platzhirsch war. Zumal der Wechsel von Amsterdam nach Barcelona der ISE offenbar auch nicht geschadet hat. Liegt es am Durchführungsort, am Veranstalter, an den Ausstellern, an den Menschen, an den Preisen? Ich kann es nicht beantworten, denke aber, dass sich die Messe Frankfurt mit ähnlichen Fragen auseinandersetzt beziehungsweise auseinandersetzen muss.

Mittel- oder gar langfristig hilft es nämlich nicht weiter, wenn man im Fazit von einem „deutlichen Besucherplus“ schreibt, aber sich offenbar dabei auf das noch pandemiegeplagte 2022 bezieht, als vom Veranstalter tatsächlich nur 20.000 Besucher gemeldet wurden. 2021 gab es das „digitale Austauschformat“ Prolight + Sound BIZLounge, 2020 fiel die Messe ganz aus. Davor fand die Prolight + Sound immer in Kombination mit der Musikmesse statt und verzeichnete 85.000 Besucher in 2019 und gar 90.000 Besucher in 2018. Schon damals waren die Besucherzahlen also rückläufig.

Ich bin mal gespannt, wohin der Weg der Prolight + Sound noch führt.

Herzlichst

Ihr Peter Blach

(Der Beitrag erschien als Editorial im StageReport 05.2023)