Start Meinung Prolight + Sound: Führt das Jubiläumsjahr zur Trendumkehr?

Prolight + Sound: Führt das Jubiläumsjahr zur Trendumkehr?

47

In wenigen Tagen öffnet die Prolight + Sound in Frankfurt ihre Tore und hat anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums ein attraktives Programmpaket geschnürt. Wir drücken fest beide Daumen, dass damit ein Refresh gelingt – schließlich handelt es sich immer noch um die einzige internationale Fachmesse für Bühnen- und Veranstaltungstechnik in Deutschland. Die einstige Kombination von Musikmesse und Prolight + Sound galt weltweit einst als Ikone der Entertainmentbranche, hat aber seither und nicht zuletzt durch das jähe Ende der Musikmesse einiges von ihrem Glanz eingebüßt.

Das liegt insbesondere am Wettbewerb durch die Integrated Systems Europe (ISE), die nach ihrem Wechsel von Amsterdam nach Barcelona weiter erheblich zulegen konnte und die Messe Frankfurt für ihre Prolight + Sound bisher kein Rezept für eine Trendumkehr fand.

Dafür ein paar Vergleichszahlen: Nach viertägiger Dauer endete die Prolight + Sound 2023 mit „erfreulichen Besucherzahlen“ – wie es damals gemeldet wurde. Mehr als 27.500 Professionals aus 113 Ländern nahmen vom 25. bis 28. April 2023 an der deutschen Leitmesse der Entertainment-Technology-Branche teil und konnten die Produkte von 457 Ausstellern aus 34 Ländern kennenlernen. Ein Jahr später waren es rund 25.000 Fachbesucher, also circa neun Prozent weniger als 2023, aus über 100 Ländern und „über 500 Aussteller und Marken“, wie die Messe Frankfurt anschließend verkündete.

Die ISE in Barcelona meldete für 2025 dagegen 85.351 individuelle Besucher aus 168 Ländern, was einem Anstieg von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das waren 2024 also 73.891 Fachbesucher. Ihnen präsentierten sich 1.605 Aussteller, 2024 waren es noch 1.408 Aussteller.

Diese Entwicklung ist beeindruckend und führt natürlich dazu, dass der Stellenwert der Prolight + Sound kontinuierlich sinkt. Sehr schade. Aber vielleicht greifen ja die Jubiläumsaktivitäten und ab 2025 wird wieder alles anders. Wir würden es uns (kurze Wege, weniger Aufwand, geringere Kosten) auf jeden Fall wünschen, auch künftig eine starke Veranstaltung für Entertainment-Technology in Deutschland zu haben.

Herzlichst

Ihr Peter Blach

(Der Beitrag erschien als Editorial im StageReport)