Wer dachte, Belgrad sei beim technischen Aufwand nicht mehr zu toppen, hat sich geirrt: Für den Eurovision Song Contest bringt Moskau ein Vielfaches an Bühnen- und Lichttechnik in die riesige Olimpijski-Halle. 450 Tonnen Ausrüstung werden installiert. Rund 2.000 Quadratmeter LED-Wand stehen für die Teilnehmer der beiden Halbfinals am 12. und 14. Mai und des Finales am 16. Mai zur Verfügung. Für die Audioübertragung ist Sennheiser Partner des gastgebenden Senders Channel One. 80.000 Zuschauer kann die Olympia-Halle fassen. Da die Bühne des 54. Song Contests gigantische Abmessungen hat, auf 1.000 Quadratmetern setzen sich die Künstler in Szene, bleibt Platz für rund 20.000 Zuschauer. Zusätzlich zu den drei ive-Shows erwartet Channel One auch für den Großteil der Generalproben Publikum, denn die Nachfrage ist riesig.
Klaus Willemsen, HF-Experte von Sennheiser, ist schon lange vor Ort, denn bereits Ende April wurden zusammen mit Channel One und Sennheiser Audio (Moskau) die drahtlosen Mikrofon- und Monitoranlagen installiert. Die Frequenzplanung dafür ist in den Wochen zuvor gelaufen. „Mit der großen Menge an Lichttechnik in der Halle vervielfachen sich auch die HF-Störungen, die diese Geräte leider mit sich bringen“, erklärt Willemsen. Besonders die LED-Wände stören die Funkübertragung: Sie bestehen aus Hunderttausenden gepulster LEDs, deren Störstrahlung bis weit in den UHF-Bereich reicht, den auch drahtlose Mikrofone nutzen. „Eine genaue Planung der Frequenzen und die richtige Wahl der Antennen und der Antennenstandorte sind darum unerlässlich“, fährt Willemsen fort.
56 Mikrofonkanäle und 16 Strecken für das drahtlose Monitoring werden in Moskau in Aktion sein. Für die Künstler stehen wahlweise Sennheisers Handsender SKM 5200 mit Neumann-Kapsel KK 105 S bereit oder Taschensender SK 5212 mit Headset-Mikrofonen HSP 4. „Mitunter fällt die Entscheidung, welches Equipment die Künstler nutzen möchten, erst nach der ersten Videoaufzeichnung“, weiß Klaus Willemsen.
Der Green Room, in dem die Künstler die Zuschauer- und Jury-Entscheidungen abwarten, wird für die Berichte der Moderatoren mit eigenen Mikrofon- und Monitorsystemen ausgerüstet. Mitkoordiniert hat Willemsen außerdem die Frequenzen des Betriebsfunks, der Security und der Reportageteams. Während der Shows wird das Frequenzspektrum gescannt, um böse Überraschungen in Form von unangemeldeten Funkmikrofonen zu vermeiden.
Info: www.sennheiser.com
2009-05-12