Besonderes Markenzeichen von TVN ist eine durch erfahrene Ingenieure konzipierte Flotte von Übertragungsfahrzeugen, deren Wagen europaweit zum Einsatz kommen und für das Fernsehen Sport, Show- sowie Konzertgroßveranstaltungen produzieren. Dank Drahtlostechnik der 3000/5000er- und 2000er-Serie von Sennheiser sind die Toningenieure bei nationalen wie internationalen Aufträgen für sämtliche Aufgaben gerüstet – auch unter den herausfordernden Bedingungen der Digitalen Dividende II.
Im Fuhrpark befinden sich aktuell vier 40-Tonnen-Doppelzüge (Ü-Wagen plus Rüstwagen), ein Sechs-Kamera-SNG auf Basis eines Mercedes-Benz Vario, ein Multifunktionsmobil sowie diverse Flightcase-Lösungen, die Übertragungswagentechnik in Container integrieren.
Seit Jahrzehnten vertraut TVN auf Drahtlostechnik von Sennheiser: Die Sennheiser-Wireless-Komponenten sind in rollbaren Flightcases untergebracht und werden im Rüstwagen transportiert. Grundsätzlich verfügt jeder Doppelzug über 16 drahtlose Mikrofonstrecken, welche sich auf drei robuste Rollkoffer verteilen. Teil der Ausstattung ist das so genannte „UHF Rack I“, in dem vier Doppelempfänger EM 3732-II, zwei Doppelsender SR 2050 IEM und ein aktiver Antenna Combiner AC 3200-II untergebracht sind. In Schubladen lagern die Handsender – SKM 5200-II mit Mikrofonkopf ME 5004 (Niere) oder ME 5005 (Superniere)–, die Taschensender SK 5212-II mit Ansteckmikrofonen ME 102 oder MKE 2 und die Bodypack-Receiver EK 2000 IEM samt Zubehör. Zum „UHF Rack 1“ gesellen sich zwei so genannte „Mini-Racks“, deren Namensgebung auf den typischen Einsatzort in kleineren Studios hinweist. Die Racks sind mit jeweils zwei EM 3732-II, einem SR 2050 IEM sowie dem erforderlichen Zubehör ausgestattet.
In jeden Rollkoffer ist eine Ethernet-Verkabelung nebst WLAN-Router integriert, und zu jedem Main-Rack gehört ein Laptop-Computer, auf welchem die Sennheiser WSM Software installiert ist. Beim Eintreffen am Veranstaltungsort verschaffen sich die TVN-Techniker mithilfe des „Wireless Systems Manager“ einen Überblick über die lokalen HF-Gegebenheiten und richten die Sennheiser-Systemkomponenten entsprechend ein. Die Ergebnisse der Scans werden protokolliert und für künftige Aufgaben gespeichert.
TVN gehörte zu den ersten Unternehmen, die bereits auf die Digitale Dividende I vorbereitet waren. „Die frühzeitige Umstellung war für uns eine strategische Entscheidung, da wir auch im Audiobereich anspruchsvolle Produktionen realisieren“, erläutert Markus Osthaus, Geschäftsführer der TVN Mobile Production. „Unsere Kunden haben davon praktisch nichts mitbekommen. Sie konnten und können von uns absolute Betriebssicherheit erwarten. Wir hatten unsere rund 100 Drahtlosanlagen seinerzeit bei Sennheiser in Barleben umfrequentieren lassen, zunächst auf das von der Bundesnetzagentur als zukunftssicher deklarierte Segment zwischen 670 und 740 MHz als Zielbereich.“
Auch für die neuen Herausforderungen der Frequenzverteilung durch die Digitale Dividende II ist TVN bereits gerüstet und hat dafür jetzt den auf absehbare Zeit sicher nutzbaren Frequenzbereich zwischen 470 und 638 MHz für die drahtlose Signalübertragung gewählt. Vorhandene Sennheiser-Geräte wurden im Mai 2015 in größerer Stückzahl umfrequentiert. In drei Chargen wurden Sender und Empfänger nach Barleben geschickt, dort modifiziert und anschließend in Hannover erneut in Betrieb genommen: „Montags hin, freitags zurück“, fasst Stephan Thyssen zusammen. „Alles hat reibungslos funktioniert.“
Zahlreiche Receiver wurden neu angeschafft. Stolz ist man bei TVN auf aktuelle EM 3732-II Doppelempfänger, die Modelle wie EM 1046 und EM 3532 ersetzen. „Die neuen Geräte verfügen über eine große Schaltbandbreite von bis zu 184 MHz“, freut sich Stephan Thyssen. Erfolgreich zum Einsatz kamen die im Frequenzbereich zwischen 470 und 638 MHz arbeitenden Systeme bereits anlässlich vieler großer Sport-Events in Berlin und Warschau.
Info: www.sennheiser.com , www.tvn-group.de
Markus Osthaus, TVN Van (Fotos: Sennheiser)