Start Production Konzerthaus Freiburg mit Custom-Foyerbeleuchtung ausgestattet

Konzerthaus Freiburg mit Custom-Foyerbeleuchtung ausgestattet

109

Nachdem ein Großteil der Foyerbeleuchtung im Konzerthaus Freiburg bereits 2020 und 2021 mit GDS Puppis Custom-Deckenstrahlern modernisiert worden war, verblieben an einer besonders schwer zugänglichen Stelle zunächst noch die vorhandenen HQI 70-Watt-Leuchten. Hierbei handelt es sich um 16 Downlights, die die Säulen im Foyer sowie den Abgang in den unteren Foyerbereich beleuchten. An dieser Stelle ist die Decke 16 Meter hoch und zudem nicht von oben begehbar, sodass es immer eines Steigers bedarf, um diese Leuchten, die in die Betondecke eingelassen sind, zu erreichen.

Die VisionTwo GmbH, die bereits die vorangegangene Erneuerung der Saal-, Orchester- und Foyerbeleuchtung in Freiburg spezifiziert und begleitet hatte, konnte hier erneut überzeugen – diesmal mit einer Lösung aus dem Hause GDS. Die Anforderungen des Konzerthauses an die Beleuchtung und die schwierige bauliche Situation ließen nichts anderes als einen kompletten Sonderbau zu.

„Dieses Projekt bot jede Menge Nervenkitzel und Fragezeichen“, erinnert sich Anke Schierenbeck, Key Account Managerin Theater/Oper bei VisionTwo. „Nachdem wir 2021 Teile der Foyerbeleuchtung im Konzerthaus erneuert hatten, haben wir eines dieser Downlights im Foyer ausbauen lassen und bei dieser Gelegenheit Messungen vorgenommen sowie Daten hinsichtlich Helligkeit und Abstrahlwinkel dokumentiert. Auch die Deckenöffnung haben wir uns genau angesehen, um herauszufinden, woran genau wir uns eigentlich anpassen müssen.“

Thomas Schnitzer, der technische Leiter des Konzerthauses Freiburg, hatte sehr genaue Vorstellungen davon, was die neuen Leuchten leisten sollten: Gefragt war nicht nur eine RGB-Farbmischung, sondern zusätzlich auch Warm- (3.000 K) und Kaltweiß (5.000 K) mit hoher Leistung und guter Farbwiedergabe.

„Dieser Wunsch hat aber den Rahmen eines normalen LED-Kühlkörpers komplett gesprengt“, weiß Schierenbeck zu berichten. „Wir standen also gemeinsam mit GDS vor der großen Herausforderung, eine Leuchte zu planen und zu designen, die alle geforderten Eigenschaften aufwies, ausreichend Kühlkörper bot, um sowohl mit hellen, kräftigen Farben zu arbeiten als auch im Warmweißlichtbereich 300 Lux – nativ, gemischtes Weißlicht kam nicht in Frage – erreichen zu können, und die trotzdem in den bestehenden Deckenausschnitt passte.“

Der Hersteller GDS betrieb im Projektverlauf einen enormen Aufwand, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Im Zuge der Leuchtenentwicklung wurde beispielsweise eine umfassende Lichtberechnung erstellt und das Foyer vollständig visualisiert, um Farben und Helligkeiten testen zu können. Dank umfangreicher Lichtkalkulationen konnte garantiert werden, dass die zuvor errechneten Lichtwerte auch tatsächlich in der Praxis erreicht und sogar übertroffen werden.

Foyerbeleuchtung (Foto: VisionTwo)

Da keine neuen Signalkabel verlegt werden konnten und sich lediglich die Stromverkabelung im Zuge des Projektes erneuern ließ, musste auch hier eine Lösung gefunden werden. Nachdem einige Optionen erwogen und verworfen worden waren, machte GDS schließlich den Vorschlag, die IPM-Technologie, welche bereits für die anderen GDS-Leuchten im Foyer zum Einsatz kommt, so zu erweitern, dass sie auch an dieser Stelle genutzt werden könnte. In der Folge wurde eigens das IPM2-Protokoll entwickelt, welches das Senden gleich mehrerer Signale über ein einziges Stromkabel erlaubt. Schließlich waren sechs Signale vonnöten, um die neuen Leuchten entsprechend der gewünschten Möglichkeiten von einer zentralen Treiberposition aus über eine weite Distanz von circa 60 Metern anzusteuern. An dieser Stelle kam der GDS DriveHUB Card Frame zum Einsatz.

Nach intensiver Vorarbeit aller Beteiligten wurde schließlich ein Prototyp beauftragt, welcher bereits im Juni 2021 fertiggestellt werden konnte. Erneut stellte GDS sein Engagement unter Beweis. Es gelang nicht nur, alle Farben in einem Reflektor zu kombinieren, sondern auch im Foyer bestehende Fensterausschnitte im Lampendesign aufzunehmen, was ein harmonisches Bild der Installation ergeben sollte.

Die anschließenden Tests des Prototypen vor Ort erwiesen sich als erfolgreich. Kurz darauf wurden die 16 Leuchten in Serie produziert und im Dezember 2021 geliefert. „Wir hatten pandemiebedingt mit Zulieferproblemen zu kämpfen“, gibt Schierenbeck zu.

„Natürlich möchte ich in erster Linie, dass die Menschen ins Konzerthaus hineinkommen. Doch jetzt muss ich sagen: Erst von außen entfaltet sich das volle Potential des neuen GDS ‚Thomas Schnitzer Edition Pastel Passion‘ [so der offizielle Name der Leuchte] zur Gänze“, sagt der namensgebende technische Leiter Thomas Schnitzer. „Bereiche, die vorher ein eher tristes Dasein bei 3.075 K und einem Farbwiedergabeindex von 73 im Schatten der Osram HQI-T70w fristeten, treten jetzt aus dem Ambiente einer schlecht beleuchteten Fleischtheke mit einem TLCI von >90 hervor. Die hohe CRI-Dynamik, die durch eine flexible Mischung von 3.000 K- und 5.000 K-Emittern entsteht, lässt keine Wünsche offen. Kombiniert mit einer RBG-Engine, lässt sich die Stimmung des Foyers nun durch ausgefallene Pastelltöne in einer bisher nie dagewesenen Art spontan verändern.“