Bei der Rock Believer Welttournee der Scorpions kommt ein Multicam-Produktionsworkflow aus Blackmagic URSA Broadcast G2 Kameras und einem ATEM Constellation 8K Live-Produktionsmischer zum Einsatz. Die Tournee übernimmt Elemente der Las Vegas Residency der Band im Zappos Theater des Planet Hollywood Casinos. Manfred Nikitser entwickelte das kreative Konzept, einschließlich Videodesign und Beleuchtung.
„Wichtig für das Produktionsdesign war, dass die Show im Zappos Theater und den Arenen der Tour gleichermaßen funktionieren musste“, sagt Nikitser. „Auch die Bühne im Zappos, die breiter als jene an traditionellen Veranstaltungsorten sowie eher oval ist, stellte bei der Entwicklung der Videokonzepte eine Herausforderung dar.“ Die Live-Videoelemente wurden um ein Multicam-Setup aus fünf URSA Broadcast G2 Kameras herum entwickelt. Zwei davon dienten mit langen Objektiven (99x) bestückt als Front-of-House-Kameras und drei für dynamische Untersichten aus dem Bühnengraben.
„Bereits im Vorfeld haben wir uns intensiv nach einem geeigneten Sensor umgesehen und waren dann von der Low-Light-Performance der URSA beeindruckt“, so Nikitser. „Wir kombinieren die Kameras zudem mit den passenden Camera und Studio Fiber Convertern und steuern das Ganze von einem ATEM Camera Control Panel. Dieser Workflow reduziert den Verkabelungsaufwand im Vergleich zu anderen SMPTE-Systemen enorm.“ Alle Live-Kamerasignale werden über eine Smart Videohub 40×40 12G Kreuzschiene in einen Blackmagic ATEM Constellation 8K Mischer gespeist. „Dank der Matrix konnte ich die Signale an ein externes Gerät mit Mehrfachansicht senden und direkt an den Medienserver ausgeben“, bemerkt Nikitser. Der Programmfeed und ein als Weitwinkelaufnahme der Bühne aufgezeichneter FOH-Kamerafeed werden mit mehreren HyperDeck Studio HD Plus Broadcast-MAZen erfasst.
Das Setup für die LED-Projektion der Tournee umfasst eine Leinwand hinten auf der Bühne und zwei IMAG-Leinwände im Hochformat jeweils links und rechts der Bühne, die ihre Signale von mehreren Medienservern empfangen. „So senden wir im Prinzip mehrere Ausgaben des ATEM Constellation via SDI an unseren Medienserver, wo sie bearbeitet und dann an die Leinwände weitergeleitet werden.“ Die gesamte Show wird in CuePilot programmiert und die Befehle von dort an den Produktionsmischer transferiert. „Jeder Operator besitzt ein Tablet und eine Kamera und bleibt so über Start und Dauer des nächsten Schnitts im Bilde. Wo immer das Publikum hinschaut, bekommt es etwas anderes präsentiert“, erklärt Nikitser.
„Wir produzieren praktisch für jeden einzelnen Bildschirm eine Reihe von Videominimixen“, fährt er fort. „Über eine Medienserverfunktion stimme ich ab, wo die einzelnen Kamerafeeds erscheinen. Das eigentlich Magische passiert jedoch erst, wenn die vier Mischebenen des Mischers ins Spiel kommen, die alle gleichzeitig bedient werden. So kann ich dann auch jeden Schnitt über mein Lichtpult ändern.“
„Wir produzieren dieses komplexe Konzert mit minimalster Technik, die zudem noch flexibel und zuverlässig ist. Kein anderes Setup ermöglicht derzeit Produktionen von Welttourneen auf diesem Niveau“, so Nikitser abschließend. „Und weil das System so geradlinig und stabil ist, konnten wir uns trotz der komplexen Aufgaben darauf konzentrieren, eine atemberaubende Show zu kreieren.“