Start Production Großes Elation Licht-Rigg bei den „Bavaria Sounds“

Großes Elation Licht-Rigg bei den „Bavaria Sounds“

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Die größten Open-Air-Konzerte der Münchener Geschichte sind im August auf dem Messegelände über die Bühne gegangen. Insgesamt waren über 300.000 Fans zu den „Bavaria Sounds“-Shows von Andreas Gabalier, Helene Fischer und Robbie Williams in München-Riem gekommen. Roland Greil beleuchtete die gewaltigen Shows mit einem Rigg, das unter anderem über 450 Scheinwerfer von Elation Professional umfasste.

Auf der riesigen, von Florian Wieder entworfenen, 150 Meter breiten rautenförmigen Bühne – laut Greil die breiteste Konzertbühne seit Rock in Rio 1994 – waren die Künstler bei jeweils drei einzelnen Konzerten aufgetreten. „Es war ein ehrgeiziges Projekt des Veranstalters Klaus Leutgeb und der Leutgeb Entertainment Group“, sagt Greil. „Es waren bahnbrechende Shows, und obwohl sie wirklich an die Grenzen gingen, funktionierten die einzelnen Elemente der Produktion ideal und alles lief sehr gut.“

Insgesamt zog die Konzertreihe Bavaria Sounds schätzungsweise 320.000 Fans an. „Wir gingen mit einem guten Lichtdesign an die Sache heran, und Florian hat beim Bühnen- und Produktionsdesign einen großartigen Job gemacht. Er würde mir zustimmen, dass es bei Open Airs in den Sommermonaten, wo es aufgrund des langen Tageslichts schwieriger ist, technisches Equipment zu verstecken, wichtig ist, von der traditionellen Dachkonstruktion abzuweichen und etwas architektonischeres zu bauen. Was auch immer man baut, sollte beeindruckend aussehen und für sich selbst stehen. Ich denke, das ist uns eindrücklich gelungen.“

Die Herausforderung, so Greil, bestand darin, im Vorfeld drei komplexe Shows in Stadiongröße auf einmal zu gestalten. „Aufgrund der schieren Größe der Bühne musste alles, was wir einsetzten echte Durchschlagskraft haben, damit es in dieser Größenordnung funktioniert“, erklärt er. „Außerdem musste jedes einzelne Gerät einen bestimmten Zweck erfüllen, zum Beispiel die Architektur beleuchten oder bestimmte Looks erzeugen. Und da es sich um drei sehr unterschiedliche Künstler handelte, musste das Rigg auch vielseitig genug sein, um drei unterschiedlich aussehende Shows zu kreieren.“

Greil war für das gesamte Lichtdesign der Shows von Andreas Gabalier und Helene Fischer verantwortlich und übergab das Set-up für die Robbie-Williams-Show an dessen LD Matt Pitman. „Es war wichtig, dass das Design auch ihm alles gab, was er brauchte“, fügt er hinzu. Das Tüpfelchen auf dem „i“ sei gewesen, nicht nur das Live-Publikum zu beleuchten, sondern auch die 25 Kameras zu berücksichtigen, die Helene Fischers Show für die Fernsehübertragung und eine geplante DVD filmten.
Da das Bühnendesign kein echtes Dach und damit keinen Wetterschutz bot – Greil meint, dass vielleicht 80 Prozent der Scheinwerfer dem Regen ausgesetzt waren – waren außerdem vollständig wetterfeste IP65-Scheinwerfer wichtig.

Dementsprechend bestand das Rigg aus einer großen Anzahl IP-zertifizierter Scheinwerfer von Elation. Insgesamt über 450 – 171 Proteus Maximus, 106 Proteus Excalibur, 76 Proteus Hybrid und 100 Arena Zoom Q7IP. Die Lichttechnik wurde von Clair Bros mit Unterstützung von Christie Lites geliefert.

Greil hatte mit den Maximus bereits bei anderen Events gearbeitet und platzierte die Scheinwerfer über der Länge der Header-Traverse, an der Rückwand, an den Diagonalen, die die Bühne einrahmten, und auf dem Boden. Sie sorgten für eine große Bandbreite von Beams und traditionellen Spot-Looks bis hin zu weicheren Washes.

Der Proteus Hybrid ist ein weiterer multifunktionaler Scheinwerfer, mit dem er bereits Erfahrungen gesammelt hat. Dieser habe „einen kleinen Formfaktor, der sowohl von Bodenpositionen als auch von Positionen in den Bühnenverkleidungen aus gut funktioniert.“

Neue war für ihn war dann aber der Proteus Excalibur. „Ohne Dach wollten wir einen Lichtrahmen um die Bühne herum schaffen und außerdem den Blick von der Bühne ins Publikum und in den Himmel verlängern“, erklärt der Designer. „Wir waren deshalb auf der Suche nach einem Ersatz für ein traditionelles Searchlight, wollten aber etwas mit einer großen Frontlinse, und die Excalibur boten genau das. Sie sehen gut aus und haben uns bei diesem Projekt wirklich überzeugt.“

Die Beleuchtung wurde in Form von 20 PA-Delay-Türmen ins Publikum hinein verlängert, welche auch als Beleuchtungspositionen verwendet wurden, wobei jeder Turm ein Paar Excaliburs beherbergte, um das Publikum in das Gesamtwerk der Show einzubinden. Normalerweise werden die Excaliburs für Skybeam-Looks verwendet, aber der Designer ließ sie auch das Publikum in Breakup-Mustern abdecken und richtete sie sogar auf Helene Fischers C-Stage, um die Aufmerksamkeit dorthin zu lenken.

Upstage, hinter der Band und dem Auftrittsbereich, befand sich eine massive Rückwand, die vollständig mit schwarzem Stoff verkleidet war. Hier integrierte Greil Proteus Maximus und LED-Wash/Blinder/Strobe-Scheinwerfer sowie Elation Arena Zoom Q7IP RGBW-PAR-Scheinwerfer für den Außenbereich. „Ich wollte dort einen anderen Look haben, also habe ich 100 der Arena Zooms integriert, die dank ihrer Leistung und Helligkeit ebenfalls richtig schöne Scheinwerfer sind. Obwohl sie sich im Hintergrund befanden und es sich nur um eine LED-PAR-Leuchte handelte, konnten sie sich gut gegen all die hellen Scheinwerfer im Gesamtdesign behaupten.“

Die Bühne verfügte auch über einen großen Video-Backdrop und große Videowände auf beiden Seiten der Bühne – architektonische Elemente, die mit IMAG eingebettete Hintergrund-Contents abspielten. Der Center-Screen war halbtransparent, sodass das Licht für reine Beleuchtungseffekte oder in Kombination mit Video durchscheinen konnte. Sechs weitere Bildschirme für IMAG waren über das gesamte Gelände verteilt. Greil und das Team kümmerten sich um alle Inhalte, die von verschiedenen Unternehmen für die Show produziert wurden, einschließlich der IMAG-Integration.

Etwa 90 Prozent des Aufbaus war für alle drei Shows gleich. Lediglich die Laufstege ins Publikum waren für jeden Künstler anders gestaltet. Helene Fischer fügte außerdem eine C-Bühne und andere technische Elemente hinzu, die zwischen den Shows umgebaut wurden. Die Beleuchtung wurde Ende Juli installiert und war bis zum Abbau am 28. August dem Wetter ausgesetzt.

„Wir hatten eine fast zweiwöchige Pause zwischen der ersten und der zweiten Show, und als wir zurückkamen, schalteten wir das Lichtrigg ein und es funktionierte. Ich habe schon an vielen Stadion- und Outdoor-Shows mitgewirkt, und wir hatten oftmals Probleme, die daraus resultierten, dass wir keine IP-Geräte hatten. Hier hatten wir etwa 400 Movinglights, die dem Regen ausgesetzt waren und überhaupt keine Probleme machten. Auch konnten wir auf unattraktive Abdeckungen verzichten.“