Start Production DJ BoBo ging mit Follow-Me System auf Evolut30n Tour

DJ BoBo ging mit Follow-Me System auf Evolut30n Tour

55

DJ BoBo steht seit mittlerweile 30 Jahren auf der Bühne – und füllt weiterhin die großen Arenen. Bis Mitte Juni war er mit „Evolut30n“ auf weitgehend ausverkaufter Jubiläumstour und hatte ein Follow-Me System dabei.

Neben der riesigen A-Bühne mit einer Breite von 50 Metern, die in erster Linie als Projektionsfläche für Video-Content diente, gab es eine vorgelagerte B-Bühne und noch eine C-Bühne in Form eines riesigen Plattenspielers im hinteren Hallenbereich. Entsprechend groß war der Aktionsradius der Künstler, welche Niklas Schmitt von Virtual & Live Show mit einem automatisierten Follow-Me Track-iT System verfolgte.

Ein komplexes Spektakel, das eine Vielzahl von Scheinwerfern – 160 Movinglights von verschiedenen Herstellern in der FM-Showdatei – erforderte, die für das Verfolgen aus verschiedenen Winkeln in den unterschiedlichen Venues der Tour zur Verfügung stehen mussten, wobei der Höhenunterschied von 9,5 Metern auf der Bühne zu berücksichtigen war.

Dazu der Lichtdesigner Thomas Gerdon: „In einem derart großen Set mit vielen grundlegend verschiedenen Auftrittspositionen brauchte es natürlich ein möglichst flexibles Followspot-System. Bei der Fragestellung während der Planung, wie wir angesichts der drei Bühnen die Follow-Situation gestalten können, richtete sich unser Blick schnell auf die vier langen Traversen, die sich von der Bühne durch die komplette Halle ziehen sollten. Es wäre doch praktisch, wenn wir die Scheinwerfer, die dort sowieso hängen, zum Verfolgen einsetzen könnten. Damit war die Entscheidung für Follow-Me im Grunde schon gefallen.“

Um den Herausforderungen eines Remote-Followspot-Systems gerecht zu werden, holte Thomas Gerdon Niklas Schmitt ins Boot. Dieser implementierte angesichts der sehr großen Haupt- und den beiden Nebenbühnen gleich zwei Follow-Me 3D SIX Systeme plus Backup.

Anfang 2023 investierte Niklas in das Autotrackingsystem Follow-Me Track-iT. Dieses arbeitet als skalierbares Add-on zum Follow-Me 3D SIX System und ermöglicht sowohl manuelles als auch automatisches Tracking in einem System. „Während wir die Premieren im Europapark Rust und die ersten Shows der Tour noch mit manueller Steuerung (FM 3D SIX System) verfolgten, haben wir bald FM Track-iT hinzugenommen und uns für die Umstellung auf vollautomatischen Betrieb mit Track-iT entschieden“, meint er. dazu „Und nach guter Vorbereitung lief das von Anfang an 100% stressfrei und fehlerfrei.“

Follow-Me Operatorplatz bei DJ BoBo (Foto: Niklas Schmitt)

Niklas nutzte dabei die Flexibilität von Follow-Me, indem er bei Bedarf einfach zurück auf manuelles Verfolgen schaltete: „Wir wechselten gelegentlich zwischen Track-iT und Remote-Follow hin und her, weil nicht alle Kostüme, die nur für einen Song getragen wurden, zwingend mit Tags ausgestattet worden sind. Deshalb verfolgten wir einzelne Auftritte immer noch von Hand und sind direkt im Anschluss nahtlos zurück zu Track-iT gewechselt. Das brachte sogar einen weiteren Vorteil, denn es ist tatsächlich passiert, dass der Künstler während der Show seinen Tag verloren hat. Ich konnte im Live-Kamerafeed des Systems sofort sehen, dass sich der Tag nicht mehr bewegte und war einen Knopfdruck später mittels manueller Steuerung wieder zur Stelle.“

Insgesamt verfolgte das implementierte System sechs Targets, davon zwei dynamische: DJ BoBo sowie Nancy, die Leadsängerin und Ehefrau des Künstlers. Die Bandmitglieder wurden als statische Targets behandelt, wobei mit den ihnen zugeordneten Scheinwerfern teilweise auch Hinterlicht für sich bewegende Musiker realisiert wurde.

Die Kamera für das Audience System wurde an der Midtruss installiert. Rund 160 Movinglights befanden sich an den vier langen Traversen. Aus dieser Fülle an Möglichkeiten wählte das Beleuchtungsteam je nach Venue 80-90 Scheinwerfer aus, die den bestmöglichen Verfolgerwinkel für die jeweilige Bühne boten. Für das Set-up beider Follow-Me Systeme, das Kalibrieren aller Scheinwerfer und das Einmessen der Bühnen brauchte Niklas Schmitt nach eigener Aussage rund eine Stunde.

Auch Lichtdesigner Thomas Gerdon zeigte sich begeistert von der Flexibilität und Zuverlässigkeit der gewählten Lösung: „Diese Tour war tatsächlich mein erster Follow-Me Einsatz in einer derart großen und komplexen Show. Es erwies sich als enorm wirtschaftlich und flexibel.“ Er wies aber auch auf die Wichtigkeit eines versierten Systemtechnikers hin: „Follow-Me ist großartig und beispiellos in seinen Möglichkeiten – wenn man einen guten Systemtechniker an Bord hat, der sich um das Einmessen, Finetuning und Signalmanagement kümmert. Dann ist es einfach unschlagbar.“