Start Production Rob Koenig entwickelte das Lichtdesign für Metallica M72

Rob Koenig entwickelte das Lichtdesign für Metallica M72

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Am 27. April startete in Amsterdam die M72 Welttournee von Metallica mit Rob Koenig als Lichtdesigner. Die Thrash-Rocker spielen ein einzigartiges Zwei-Nächte-Programm ohne Wiederholungen in europäischen und nordamerikanischen Städten. Koenig sorgt mit über 600 automatisierten Scheinwerfern und einem Rigg, das unter anderem die Proteus Excalibur Skybeams von Elation umfasst, für das Lichtdesign in einem sehr ungewöhnlichen Set-up. Die Beleuchtung wird von Premier Global Production geliefert.

Koenig ist bereits seit 2008 Teil der Metallica-Familie. Er begann als Lighting Director unter John Broderick, wechselte schließlich in die Rolle des Lichtdesigners und ist nun in seinem vierten Albumzyklus mit der Band unterwegs. Metallica touren derzeit mit ihrem elften Studioalbum „72 Seasons“, das im April erschienen ist. Die Zahl 72, die sich auf die Anzahl der Jahreszeiten in den prägenden ersten achtzehn Lebensjahren eines Menschen bezieht, zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Show und auch durch das Rigg selbst, wo beispielsweise die Anzahl von 72 Proteus Excalibur darauf Bezug nimmt.

Metallica besuchen 22 Städte und spielen dort jeweils zwei Abende – jeden Abend mit einer anderen Setlist und einer anderen Vorband. Laut Rob Koenig bestand die Aufgabe darin, jede Show anders aussehen zu lassen.

Die M72-Tournee bietet ein Rundum-Set mit einer kreisförmigen Bühne, die die kultige „Schlangengrube“ der Band umgibt. Eine 360-Grad-Show bringt jedoch eine Reihe von Herausforderungen mit sich und ist für einen Designer nicht einfach zu realisieren. Koenig: „Wie will man einem großen Publikum eine Rundum-Show ohne Rigging vermitteln?“

Die Lösung kam von Production Designer Dan Braun und sieht acht zylindrische Türme mit Video-, Beschallungs- und Beleuchtungstechnik sowie ein abgehängtes Grid über der Bühne für die Nahfeldbeschallung vor. Das Äußere der Bühne ist in Licht gehüllt. Außerdem gibt es andere Beleuchtungspositionen weiter draußen, wo sich auch die Excalibur befinden.

In den Ecken des Innenraums sind acht Gruppen von je neun Excalibur auf einem Riser positioniert. „Wir brauchten eine ‚Haubitze‘ für diese Position, weil wir nicht immer wussten, wo genau sie platziert werden konnten. Das hing vom Veranstaltungsort, der Größe und der Skalierbarkeit – oder den Brandschutzbestimmungen – ab“, erklärt der Designer. Beim Testen von Scheinwerfern für diese Position war der Excalibur laut Koenig der hellste Scheinwerfer, den sie fanden. „Er hat mit der 260-mm-Linse ein riesiges Stück Glas an der Vorderseite und ist eine wirklich schöne Lichtkanone.“

Proteus von weit außen (Foto: Ralph Larmann)

Die Produktion ergänzt das 360-Grad-Format mit einer elektrisierenden Lichtshow, begleitet von Video und dem zeitgemäßen Einsatz von Pyrotechnik. Die Excalibur-Scheinwerfer werden während der gesamten Show für große Luftbilder verwendet, die nicht nur einen dramatischen Hintergrund für die Bühne bilden, sondern auch eine beeindruckende Kulisse, die das Stadion ausfüllt und zur Energie und Kraft der Musik passt. „Wir gehen mit ihnen auch direkt über die Bühne auf die Band zu“, sagt Koenig. „Fast so, als ob sie die Bühne angreifen würden. Sie sind unglaublich.“

Mit über 600 Scheinwerfern und einer Fülle von Songs, die für zwei Shows angepasst werden müssen, ist die Programmierung eine schwierige Aufgabe, die laut Koenig von den Metallica-Programmierern Joe Cabrera und Cat West gekonnt bewältigt wurde. Die Lichttechnik wurde von Premier Global Production aus Nashville geliefert, die schon seit fast 20 Jahren mit Metallica zusammenarbeiten.

Die M72-Tour als „perfekt ausgeführte Stadion-Metal-Meisterklasse“ liefert ab, wie es von Metallica gewohnt ist – laut Koenig dennoch ein wenig anders ist als die vergangenen Touren: „Die aktuelle Show ist im Vergleich zu den vergangenen Tourneen viel theatralischer“, sagt er, und zwar in Form von überleitenden Intros, die eine andere Dimension hinzufügten. „Wir haben jetzt häufiger als in der Vergangenheit Zwischenmomente, in denen die Band die Bühne verlässt und die nächste Nummer mit einem spannenden Video und Licht eingeleitet wird. Das sorgt für mehr Abwechslung und bringt das Publikum in Stimmung. Mir gefällt das, weil es ein bisschen mehr Vorfreude auf jeden Song schafft.“

Die M72 World Tour läuft bis September 2024.