Start Production Amptown Sound & Communication erneuert Elektroakustik im Friedrichstadtpalast

Amptown Sound & Communication erneuert Elektroakustik im Friedrichstadtpalast

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Der Berliner Friedrichstadtpalast hat ein technisches Facelifting erfahren: Im Sommer wurden umfassende Umbauarbeiten während der Theaterferien an der Gebäudeleittechnik durchgeführt – hinzu kam die bauliche Verbesserung der Raumakustik und die Erneuerung der elektroakustischen Anlagen. Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vergab den Auftrag an das Ingenieurbüro Chemnitius, den ortsansässigen Planungsspezialisten für Theater- und Medientechnik. Ausgeführt wurde die Modernisierung der elektroakustischen Anlagen durch das Hamburger Systemhaus Amptown Sound & Communication, im Tonbereich exklusiv mit Produkten von Meyer Sound.
Als Revuetheater verfügt der Friedrichstadtpalast in Berlin mit circa 3.000 qm bespielbarer Fläche, 2.144 qm sichtbarer Bühnenfläche, einem 24 m breitem Bühnenportal und einem Saal mit 1.895 Plätzen über die größte Theaterbühne der Welt. Diese besteht aus Haupt-, Seiten-, Hinter- und Vorbühne, Eisfläche, Wasserbecken und Manege. Jeden Abend zeigt Berlins Besuchermagnet große Revueshows, am 9. Oktober feiert die neue Revue „Qi – eine Palast-Phantasie“ Weltpremiere.

Dr. Ing. Reiner Chemnitius über den Planungsauftrag: „Unsere Aufgabenstellung war, die elektroakustische Beschallung im Saal und auf der Bühne grundlegend in ihrem gesamten Aufbau neu zu konzipieren, um ein dem heutigen Hörempfinden zeitgemäßes Ergebnis erzielen zu können. Hierbei sollte die produktionsbedingte Anforderung von Seiten des Hauses berücksichtigt werden, dass ein hohes Maß an Flexibilität bezüglich der Anordnung der Lautsprechersysteme zur Bedingung machte. Voraussetzung für diesen Wunsch war die Optimierung der Saalakustik. In diesen Zusammenhang wurden in der Vorplanungsphase Anforderungen an die Raumakustik mit dem Ziel definiert, daraus bauliche Veränderungen abzuleiten.“

Im ersten Schritt erfolgte die Erneuerung der Elektroakustik. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse der durchgeführten raumakustischen Vermessungen durch das Büro Müller-BBM hat man aus Kostengründen nur Maßnahmen durchgeführt, die wesentliche akustische Mängel beseitigten. Die besondere Herausforderung in der Modernisierung des Friedrichstadtpalastes war und ist die ungewöhnliche Saalgeometrie mit dem in den Saal hineinreichenden Vorbühnenbereich. Es musste nach Lösungen gesucht werden, um den Richtungseindruck in den Reihen 1 bis 7 zu verändern, da hier der Zuschauer den Richtungsbezug des Tonereignisses aus der oberen Vorbühnenrichtung herstellt. Spezielle Nahfeldbeschallungen erzielen hier eine deutliche Verbesserung.

Dazu Thomas Heidel, Leiter der Abteilung Tontechnik im Friedrichstadtpalast: „Unser Beschallungssystem war ursprünglich aus alten Anlagen zusammengewürfelt, unter anderem aus Lautsprechern aus dem Palast der Republik – vervollständigt durch Gebrauchsmaterial der letzten zehn Jahre. Wir haben uns daher auf die Erneuerung gut vorbereitet und vorab diverse Beschallungssysteme getestet und die für Lautsprecher geeigneten Positionen recherchiert. Es galt eine Menge physikalische Probleme zu minimieren, unter anderen die Reflektion von der Bühne in den hinteren Saal und zurück.“

Die Umsetzung erfolgte dann zügig. Von der Auftragsvergabe über die Bestellungen beim Hersteller bis hin zur Übergabe an den Auftraggeber vergingen knapp sieben Wochen. Umgesetzt wurde keine Lösung von der Stange, sondern eine individuelle Anlage, die die technischen Besonderheiten berücksichtigt – bedingt durch die Architektur des Gebäudes und die Konzeption von Bühne, mobilen Bühnenteilen und Zuschauerraum. Während der Spielphase der Sommerrevue im August wurden sämtliche Funktionen der Beschallungsanlage kontrolliert, mit den Tontechnikern vor Ort „trainiert“ und einige Features zum Teil noch optimiert.

Die Leitung des Friedrichstadtpalastes hat im Zuge der Modernisierung auch in die Lichttechnik deutlich investiert. Ausgeschrieben waren „kopfbewegte Profilscheinwerfer mit vollständigem Gobo-Animationssystem, Animationsrad für Morphing-Effekte sowie umfangreicher CMY-Farbmischeinheit mit extremer Schnelligkeit“, um die Künstler ins rechte Licht zu rücken. Amptown Lichttechnik, Schwesterfirma von Amptown Sound & Communication, hat für diesen Zweck Martin MAC 700 Profile Scheinwerfer installiert.

Info: www.amptown-asc.com

2008-09-23